Große Brennnessel

Urtica dioica                                                       

Blütezeit  Juni – Oktober

H 30 – 150 cm

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Die Brennnessel gehört zur Familie der Brennnesselgewächse. Die Pflanze ist mit Brennhaaren ausgestattet, die jedermann sicherlich im Laufe seines Lebens  kennenlernt. Brennnesseln haben einen vierkantigen Stängel. Die gesägten Blätter stehen sich paarweise gegenüber. Die Blüten befinden sich in Rispen angeordnet in den oberen Blattachseln. Die weiblichen Blüten sind graugrün und hängend, die männlichen Blüten sind gelbgrünlich und aufgerichtet.

Vorkommen

Die Brennnessel ist häufig im Wald, an Wald - Weg - und Heckenrändern sowie den Uferbereichen von Bächen angesiedelt.

Verwendung

Kulinarisch ist die Brennnessel mit ihrem hohem Vitamingehalt und Mineralstoffen sehr vielfältig verwendbar. Sie eignet sich für Suppen, Soßen  Salate, Aufläufe und Tees. In Kombination mit Nudeln und Reis lassen sich schmackhafte Gerichte herstellen. Die Brennhaare verlieren ihre Wirkung beim Kochen. Rohe Brennnesseln kann man mit einem Nudelholz abrollen. Ebenso sind die Brennnesselsamen, sowohl ungereift (grün) als auch reif, den verschiedensten Gerichten und Lebensmittelen (z.B. Käse und Quark) beifügbar.

Geschichtliches

Die Brennnessel hatte bei unseren europäischen Vorfahren vielfältige Verwendungen und Bedeutungszuschreibungen. Diese weisen regionale und zeitliche Besonderheiten auf, so gibt es entsprechend viele weitere volkstümliche Namen wie Haarnessel, Donnernessel, Krauskopf etc.

Einige Beipiele:

Als Bestandteil der Ernährung wurde die Brennnessel mitverwertet für die bekannte Neunkräutersuppe, die im Frühling mit beginnender Vegetation neue Lebensgeister wecken sollten.

Im Neolithikum wurden Brennnesseln bei den nordeuropäischen Völkern zur Herstellung von verschiedenen feinen und groben Geweben genutzt. In komplexen Arbeitsgängen wurden die Nesseln zum Spinnen vorbereitet.

Bei den Germanen war die Brennnessel dem Hammergott Donar (Südskandinavier) gewidmet. Sie schützte vor Blitzen. Am Gründonnerstag, dem Tag des Donar wurden Brennnesseln gesammelt, welche unter dem Dach aufgehängt Blitzeeinschläge verhindern sollten.

Schatzsucher und Goldschürfer steckten sich eine Brennnesselrute an den Hut, um bei ihren Aktivitäten nicht vom Blitz getroffen zu werden.

Der Brennnessel wurden magische Kräfte zugeschrieben. Sie wurde im Erzgebirge in Büscheln im Stall aufgehängt, um die Tiere und die Milch vor dem unheilvollen Treiben unsichtbarer Wesen zu schützen.

Es ließen sich zahlreiche weitere Verwendungen der Brennnessel im Laufe der Geschichte aufführen, was auf ihre kulturhistorisch hohe Bedeutung schließen lässt.

Wissenswertes

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