Herbstzeitlose
Colchium autumale
Blütezeit: August – Oktober
Höhe 5 -30 cm
Die Staude gehört zu der Familie der Zeitlosengewächse. Charakteristisch sind die lanzettlichen, stiellosen Blätter, die im Frühjahr zusammen mit der Fruchtkapsel direkt aus der Zwiebelknolle herauswachsen. 3 - 4 Blätter umfassen den Stängel. Die Blüten mit 6 lila Blütenzipfeln erscheinen im Herbst ohne Blätter.
Gifige Wirkstoffe
Der Hauptwirkstoff ist Colchicin. Innerhalb weniger Tage führt die letale Dosis zu Atem – und Kreislaufstillstand.
Vorkommen
Feuchte, nährstoffreiche Wiesen und Böschungen; die Herbstzeitlose ist wärmeliebend und bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte.
Geschichtliches
Die Herbstzeitlose war bereits im alten Griechenland bekannt. Einer griechischen Legende nach entstand die Pflanze, als die zauberkundige Medea einen Kräutertrunk, der ihren Schwiegervater verjüngen sollte, herstellte. Es fielen hiervon einige Tropfen auf die Erde und die Herbstzeitlose konnte gedeihen. Der wissenschaftliche Name ist „Colchicum autumale“ Colchicum leitet sich her aus der griechischen Region Colchis, aus der Medea stammte; autumale bedeutet herbstlich. Im Mittelalter nannte man die Pflanze „Filius ante Patrem“ (Sohn vor dem Vater), da die Herbstzeitlose ein den Jahreszeiten atypisches Wachstumsverhalten aufweist. Die Blüten erscheinen bereits im Herbst, bevor sich im Frühjahr die Blätter entwickeln. Zahlreich sind weitere volkstümlichen Namen wie Hundsode, Kuckucksweck, Kuhditzen, Nackte Hur etc. Das sind Hinweise auf ihre umfangreiche kulturgeschichtliche Bedeutung in der Vergangenheit. Die Herbstzeitlose wurde häufig zu Mord und Selbstmord eingesetzt.