Seidelbast
Daphne Merzereum
Blütezeit. März - Mai
Höhe 40 -125 cm
Der Seidelbast ist ein sommergrüner Strauch, er gehört zu den Seidelbastgewächsen, er bildet längliche, kurz gestielte Blätter. Diese sind relativ weich und behaart, oberseitig haben sie eine hellgrüne und unterseitig eine graugrüne Färbung. Die kelchförmigen Blüten erscheinen vor den Blättern, sie sind rosa - bis purpurrot gefärbt und sitzen unmittelbar an der Sprossachse.
_________________________________________________________________________________________________________________________________________
Giftige Wirkstoffe
Alle Pflanzenteile sind giftig, vor allem die Samen und die Rinde enthalten u.a. den Phorbolester Mezerin und Daphnetoxin. Schon die äußerliche Berührung von frischem Pflanzenmaterial wirken hautreizend. Schon geringe Mengen der Früchte sind tödlich.
_________________________________________________________________________________________________________________________________________
Vorkommen
Mischwälder auf feuchten , kalkhaltigen und nähstoffreichen Böden
_________________________________________________________________________________________________________________________________________
Geschichtliches
Schon die alten Griechen kannten den Seidelbast. In den hippokratischen Schriften wurden Seidelbastsamen als „knidische Körner“ bezeichnet. Erwähnt wurde der Seidelbast auch in der „Materia Media“, ein umfassendes Werk der abendländischen Medizin des griechischen Arztes Dioskuridos. Der Gattungsname Daphne könnte aus dem Namen der gleichnamigen griechischen Bergnymphe, Tochter des Flußgottes Ladon, hervorgegangen sein. Fliehend vor Apollo kam Gaia, die Mutter von Daphne, ihrer Tochter zu Hilfe, indem sie diese in einen Lorbeerbaum verwandelte. Der Lorbeerbaum trägt ähnlich geformte Blätter wie der Seidelbast. Bei den Germanen war die Pflanze dem Gott Ziu gewidmet. Medizinisch wurde der Seidelbast in den vergangen Jahrhunderten u. a. als Abführmittel verwendet. Bettler beträufelten sich früher ihre Wunden mit Seidelbastextrakten, um mit den schwärzenden Hautwunden mehr Mitleid zu erregen.