Fingerhut
Digitalis Purpurea
Blütezeit:
Höhe 40 – 150cm
Die zweijährige Pflanze entwickelt im 1. Jahr eine Grundblattrosette, die länglich-eiförmigen Blätter werden bis zu 20 cm lang und sind gezähnt. Sie sind auf der Oberseite dunkelgrün, die mehr gräuliche Unterseite ist behaart. Im 2. Jahr bildet die Pflanze einen behaarten Stängel. Der rote Fingerhut trägt glockenförmige purpurne Blüten, die auf der Innenseite weiß umrandete dunkle Flecken haben und in einer einseitigen Traube angeordnet sind.
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Vorkommen
Kalkarme Böden, verbreitet auf Waldlichtungen, Waldwegen und Kahlschlägen.
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Giftige Wirkstoffe
Purpureaglykoside, Digitoxin u.a., sowie Saponine . 2- 3 Blätter sind für Erwachsene tödlich.
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Geschichtliches
Bekannt ist der Fingerhut vor allem wegen seiner herzwirksamen Glykoside. Entdeckt wurde die pharmakologische Wirkweise des Fingerhutes von dem schottischen Arzt William Withering im Jahr 1785. Er beschreibt sie in seiner berühmten Abhandlung über den Fingerhut. Noch heute wird der Wirkstoff des Fingerhutes, der mittlerweile synthetisch hergestellt wird, zur Behandlung von verschiedenen Herzerkrankungen genutzt. Auch vor 1785 kam die Pflanze in der Volksheilkunde zum Einsatz. Im 5. Jahrhundert fand der Fingerhut in Irland bereits heilkundliche Verwendung, und er war auch in England bekannt, wo er als Hexenmittel bei Herzbeschwerden und Wassersucht verwendet wurde. Aus der keltisch inspirierten Sagenwelt wird überliefert, dass der Fingerhut in Verbindung mit Elfen steht, die im Mondschein tanzend, die hütchenartigen Blüten als Kopfbedeckung trugen. Füchse erhielten von bösen Feen Fingerhutblüten, die über die Pfoten gestülpt, ein lautloses und unbemerktes Eindringen in Hühnerställe ermöglichten, so dass die Füchse ihr Unwesen treiben konnten.